Terni, Geschichte einer Stadt, die aus Stahl gegossen ist
Terni ist
die Stadt, die mehr als jede andere in Italien der modernen Industrialisierung
unterlegen ist. Mehr als jede andere Stadt hat sie sich ganz der Idee des
Fortschritts und der Industrie verschrieben, indem sie der Nation ihre
fortschrittliche Produktionsfähigkeit zur Verfügung gestellt hat.
Schon Mitte des 18. und im 19. Jahrhundert
entstanden die ersten Fabriken, die mit der Energie der Wasservorkommen
betrieben wurden. Der wirkliche Aufschwung kam dann aber gleich in den
Folgejahren der italienischen Einigung, als erst im Jahre 1880 und dann im
Jahre 1884 in Terni die Waffenfabrik und die Stahlhütte gegründet
wurden. Die Regierung wählte mit Terni, gewissermaßen dem idealen Sitz, den Weg
zu einer grandiosen Industrie, auf die ein wachsender moderner Staat
keinesfalls verzichten konnte. Eine reichhaltige Wasserversorgung und die
strategisch günstige Lage im Inneren des Landes waren die ausschlaggebenden
Bedingungen, die für die unglaubliche Entwicklung des industriellen Pols Ternis
von Vorteil waren. Es sind Jahre großer Veränderungen. Das Stadtzentrum
verändert sich radikal und man bereitet sich auf eine immer mehr wachsende
Einwohnerzahl vor. So entsteht die Legende des Manchesters Italiens.
Der Großteil der Produktion seiner Fabriken dient anfänglich der Belieferung
der Rüstungsindustrie. Die Waffen, mit denen der Grande Guerra
bestritten wurden, die Kanonen, die Kriegsschiffe der Italienischen Marine und
alles, was wie Metall aussieht und glänzt, scheint aus dieser Region Umbriens
zu kommen. Bis in die Zeit des Faschismus' hinein macht die Stadt von ihrer
"Dynamik" Gebrauch (Terni wird von Mussolini als "dynamische Stadt"
bezeichnet) und wird zu einem Mythos des Regimes.
Die Stadt bindet sich immer mehr an ihre
Bestimmung zur Industrie und es entstehen neue Stadtviertel, um die Arbeiter,
Hilfsarbeiter, Angestellten und Führungskräfte aufzunehmen. Terni wird zum Zukunftsmodell
einer Fabrik-Stadt.
Dann folgen die Jahre des Zweiten
Weltkriegs und der Bombardierungen, die die Gebäude und die
Zivilbevölkerung in einer Häufigkeit und Heftigkeit treffen, die jede
Wirtschaft in die Knie zwingen würden. Die Fabriken und Industrie-Anlagen
bleiben wunderbarerweise jedoch verschont. Die Rechnung mussten die Einwohner
zahlen, unter denen es etwa 1000 Opfer gab.
Die Industrie und der Stahl aus Terni halfen der so hart getroffenen
Bevölkerung in den Nachkriegsjahren. Das goldene Zeitalter und die Dynamik sind
mittlerweile vorbei und zwingen "La Terni" zu Wechseln und Veränderungen,
wie zum Beispiel die spezialisierte Stahlproduktion oder die Privatisierung.
Der Rest ist Geschichte.
Reiseklemmbrett
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